Feinste Lobbyarbeit – Das Imperium schlägt zurück
Ich habe geschmunzelt.
Als Beilage zu einem Fachmagazin erreicht mich regelmäßig eine kleines Heftchen eines gewissen Industrieverband Hartschaum e.V.. Es nennt sich Klartext, ein Fachmagazin. Man erhält kurzweilige, fachliche Informationen, die natürlich die Vorteile von Styropor als Dämmstoff unterstreichen.
Die ganze Initiative läuft unter dem Namen Styropro.
Das Imperium schlägt zurück.
Nachdem in den vergangenen Monaten die bekannteste und meistgewählte Dämmung mit EPS-Platten eher negativ in den Medien aufgetauchte, gibt es in der aktuellen Ausgabe des Klartext saures für die alternativen Dämmstoffe: die ökologischen Baustoffe.
Aber volle Breitseite, liebe Leser! (hier unbequeme Fragen genannt)
Ich zitiere mal kurz einige meiner Lieblingspassagen (der Artikel ist unten als PDF verlinkt).
[…] Manche Rohstoffe gibt es nur im Ausland, da darf man die Transportwege nicht vergessen: wie lang und aufwendig sind sie? Im Extremfall werden Rohstoffe aus Entwicklungsländern importiert. Werden dort Kinder zur Arbeit herangezogen? […]
Wir reden im übrigen von Styropor und als ökologische Alternative fallen mir spontan Holzfaserplatten ein. Letztere werden aus Abfällen von Sägewerken hergestellt. Namhafte Hersteller sind aus z.B. Deutschland und Österreich. Natürlich ist das Abholzen von Wäldern auch nicht gut, aber die wachsen immerhin nach. Im Gegensatz zu Erdöl (welches es ja im übrigen überall auf der Welt ganz einfach zu bekommen ist).
Das Argument Kinderarbeit in den Raum zu werfen, hat mir die Sprache verschlagen. Schämt euch!
Es eskaliert in mir.
Ich könnte noch vieles mehr aus diesem Text herauspflücken. Einer noch, dann reicht’s:
Auch der Aspekt des Recyclings sollte bedacht werden: Inwiefern sind diese Dämmstoffe überhaupt sinnvoll
recyclebar und oder sogar kompostierbar?
Tief durchatmen. Es gibt aktuell kein zugelassenes, von Entsorgern genutztes Verfahren um Styroporplatten, die schon an Fassaden pappen vernünftig zu entsorgen. Die Kombination von Zement, Putz, Gewebe und Styropor ist Sondermüll.
Und die wagen es diese Frage zu stellen? Jetzt reicht’s. Ich habe keine Lust mehr.
Das Grundsätzliche Problem ist sowieso ein anderes: wir müssen nicht unsere Häuser dämmen, um beruhigt Energie verbrauchen zu können. Wir müssen noch effizientere und sauberere Möglichkeiten zur Energienutzungen entwickeln. Dann braucht es auch keine Dämmung mehr.
Lesen Sie selbst: der Artikel als PDF.
9. April 2012
Kategorie/n: Allgemein • Fundstücke • Gelesen
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Ahh…. jetzt ist es mir endlich klar: Erdöl wächst an einheimischen Bäumen und wird ohne Chemie und Energieeinsatz zu wunderbaren Produkten wie Styropor verarbeitet . Die fügen sich nach ihrem Gebrauch einfach wieder in den Kreislauf der Natur ein. Spechte zeigen wie wohl man sich mit ihnen fühlen kann. Damit es nicht brennt wird gleich noch das Grundwasser mitversorgt und falls es doch mal brennt entstehen nur herrlich duftende Wolken.
Schön das noch Märchen gibt…..
Bei dem durchlesen des Artikels bekommt man richtig gehend Magenkrämpfe. Es ist unglaublich mit welcher Dreistigkeit Fakten verdreht werden.