Elfter Neunter Zweitausendeins
Keine Sorge.
Ich reihe mich jetzt nicht ein bei den Beileidsbekundern. Auch wenn ich das immer noch so unglaublich tragisch finde, was damals passiert ist. Unbeschreiblich. Diese Bilder!
Dieser Blogpost hat folgenden Hintergrund: ich hörte heute den ganzen Tag Radio (1Live) und nach gefühlten 5 Nachrichtensendungen, fiel mir auf, dass dieses Datum keine Erwähnung fand. Ich fragte auch meine beiden Mitarbeiter, ob ich mich da gerade täusche. Tat ich nicht. Das Kanzlerstatement war wohl wichtiger?
Und während ich so weiter vor mich hin Kellerwände weiß strich, kam ich ins Grübeln (eine Arbeit, die so routiniert und automatisiert abläuft, dass man nebenher auch noch viiieeel denken kann).
2001. Zwölf Jahre! Wo warst du eigentlich an diesem Tag? Was hast du da gemacht?
Zeitreise.
Ich war 21 Jahre jung und frischgebackener Malergeselle. Junggeselle, sagt man ja. Ich hatte meinen ersten Festvertrag in einem größeren Wuppertaler Malerbetrieb. Ein kleiner König. Richtiges Geld verdienen! In dem Jahr davor hatte ich mein Leben komplett umgekrempelt. Alles zum Positiven, das Ziel Gesellenbrief fest vor Augen.
Am besagten 11.September war ich auf einer Großbaustelle. Die CityArkaden in Elberfeld. Wir haben die beiden Klauser Schuhgeschäfte malermäßig gestaltet. Also… das war eine Baustelle! Kein Tageslicht und obendrein noch folgende Gewerke auf einem Haufen: Maler, Trockenbauer, Elektriker, Sanitär, Lüftung, Ladenbau und Bodenleger.
Ich werd das nie vergessen. Am einen Ende fingen wir an die Decken mit Malervlies zu tapezieren, während am anderen Ende der Trockenbauer noch seine Platten dran schraubte. Und hinter uns her der Bodenleger mit seinem Teppich.
Die Sache mit dem nicht vorhandenen Tageslicht, hatte eine Armada von Baustrahlern in das Ladenlokal befördert. Abhängig von den Kabeltrommeln, die in den Baustromverteilern in den Fluren der Arkaden standen. Es kam so oft vor, dass irgendein Depp den Stecker zog und alle im Dunkeln standen. Geschrei, Gegröhle… „EEYYY!! STROOOOM!!!“
Auch die Radios hingen dran an den Kabeltrommeln. Vielleicht waren es ein, zwei, die vorsorglich mit Batterie liefen. Was zu diesem gespenstischen Moment führte, als diese Nachricht im Radio kam. Wiedereinmal war es stockdunkel. Kein Lärm, keine Maschine lief. Nur ein Radio. Und diese Nachricht. Stille. „ALLES IM ARSCH IN AMERIKA!“, gröhlte es aus einer Ecke. Der überwiegende Teil konnte es nicht begreifen.
Strom wieder da. Diskussionen. Die Arbeit! Arbeiten!
Eine Stunde später war Feierabend. Ab nach Hause, Radio an während der Fahrt. Ungläubig. Zu Hause, den Fernseher an. Auf allen Kanälen! Diese Bilder!
Wie die Zeit vergeht…
(Dieser Beitrag ist nicht korrigiert und frei Schnauze geschrieben. Rechtschreibfehler jeglicher Art bitte ich zu entschuldigen!)
11. September 2013
Kategorie/n: Allgemein • Baustellen Geschichten
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