Ein Versicherungs-Kommunikationsdesaster

Fehler passieren.

Oder, um noch tiefer in Phrasen zu wühlen, wo gehobelt wird, da fallen Späne. Wir haben Mist gebaut, durch Mithilfe einer Verkettung unglücklicher Umstände. Das Opfer: eine Seidengardine. Der Täter: Holzschutzlasur, Farbton Palisander. Lösemittelhaltig.

Genauer gesagt, ist durch eine Unachtsamkeit eines Mitarbeiters (er lebt noch, ist sich auch seines Fehlers bewusst und ich bin nicht sauer gewesen, weil bei so einem großen Bauvorhaben ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert halt größer. Passieren darf es aber trotzdem nicht. Intern geklärt. Gut ist. Weitermachen.) besagte Seidengardine, unter fleißiger Hilfe des „Durchzuges“ aus dem Fenster geflattert, in die gerade frisch gestrichene Holzlasur. Scheiße! Versaut!

Naja, als der Anruf mit der traurigen Botschaft kam, war ich eh auf dem Weg zu dieser Baustelle. Als erstes bin ich zu der guten Frau hin, hab ihr das Malheur erklärt und wir haben es gemeinsam begutachtet.

Reinigung sei unmöglich, weil es ein lösemittelhaltiger Anstrich ist, sagte ich Ihr. Bleibt also nur: eine neue Gardine muss her. Ich bin ja versichert. Das leite ich sofort weiter.

Gesagt, getan. Alles gut. Gesprochen und sofort reagiert.

Auftritt Versicherung.

Nach dem Gespräch wurde mir im übrigen erstmal bewusst, dass wir in den ganzen 7,5 Jahren KEINEN einzigen Schaden verursacht hatten. Ich meine nicht nur versicherungstechnisch. Generell. (Hiermit auf die nächsten 7,5 Jahre! Toitoitoi! 🙂 )

Leider ging dann etwas gewaltig schief. Ich bekam einen Brief, in dem die Schadensregulierung abgelehnt wurde. Doof nur, dass man mit mir keine Rücksprache hielt und die nette Dame den gleichen Brief zeitgleich bekam. Plumps! Kind im Brunnen!

Es folgten mehrere Telefonate, ein persönliches Gespräch mit jemanden von der Versicherung, ja sogar die Dame ergriff die Initiative (ich erfuhr es im Gespräch mit der Versicherung. Da das Ganze Wochen dauerte, ging man sich persönlich aus dem Weg. Was total toll für mich und meine Mitarbeiter ist. Verständlicherweise war die gute Frau sauer! Ich auch so langsam!)  und schrieb der Versicherung.

Nachdem im letzten Telefonat mit einer Sachbearbeiterin die Hutschnur platzte, aufgrund des sturen Paragraphen-Denkens, versteckt hinter Schreibtischen garniert mit einem monatlichen Festgehalt, drohte ich mich sofortiger Kündigung des Vertrages.

Happy End.

Und siehe da! Aus Kulanz konnte man plötzlich den Schaden regulieren. Wir reden übrigens von einer wahnwitzigen Summe, halten Sie sich fest… 235,-€ die zu Lasten der Versicherung gehen. Der Rest ist meine Selbstbeteiligung. Obendrauf noch ein paar Nerven und vor allem die Zeit, die das alles gekostet hat. Super! Nicht!

Das Ende? Ja, das ist das Ende…

 

Achso, wir grüßen uns wieder freundlich.

 

30. September 2013

Kategorie/n: AllgemeinAlltäglichesBaustellen Geschichten

Tags: , , ,

2 Kommentare zu
»Ein Versicherungs-Kommunikationsdesaster«

  1. Typisch Versicherungen! 🙁

  2. da könnten wir auch eine tolle Geschichte erzählen, doch das können wir dir bestimmt in einer stillen Stunde berichten.

Jetzt kommentieren

Mit dem Absenden erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden. Kommentare kannst Du jederzeit wieder löschen lassen (Datenschutzerklärung im Footer beachten)


Weitere Artikel aus dieser Kategorie

nach oben